Die Rolle des Gehirns

Während einer depressiven Episode ist die Funktionsweise des Gehirns verändert. , genauer gesagt ist der Stoffwechsel der Neurotransmitter im Gehirn aus dem Gleichgewicht greaten, ebenso wie die BDNF Konzentration und so mit auch die Aufrechterhaltung bestehender Synapsen.Bei Personen die bereits seit ihrer Kindheit oder Pubertät an chronischen Depressionen erkrankt sind, können einige Hirnregionen sogar kleiner ausgeprägt sein, als normalerweise üblich.(In Hinblick auf die Rückfallprophylaxe hat sich gezeigt, dass eine antidepressive Medikation in Kombination mit einer Psychotherapie eine größere Wirksamkeit aufweist als die antidepressive Medikation allein.)Nichtsdestotrotz sind die genauen Mechanismen im Gehirn noch nicht gänzlich wissenschaftlich erschlossen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Konzentration an Neurotransmitter im synaptischen Spalt zu gering ist und dass weniger BDNF zur Verfügung steht, was eine verminderte Anzahl an Synapsen und mangelhaft ausgebildete dendritische Bäume zur Folge hat.

Bei depressiven Menschen scheinen bestimmte Bereiche des Gehirns eine andere Funtionsweise auszuweisen als üblich.

Eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen sowohl die Neurotransmitter Noradrenalin, als auch Serotonin und viele andere Neurotransmitter.

Nun haben wir die verschiedenen Arten von Auslösern einer Depression kennengelernt, ihre Interaktionen, und welchen Einfluss sie auf die Prozesse im Gehirn haben können. Auch wenn bereits einige Beispiele besprochen wurden, folgt hier eine Liste der häufigsten Auslöser einer Depression:

  • Lebensereignisse – wir alle brauchen Zeit um belastende Lebensereignisse, wie z.B. Trauer, das Ende einer Liebesbeziehung, zu verarbeiten. Wenn diese Ereignisse auftreten, erhöht sich das Risiko an einer Depression zu erkranken, vor allem dann wenn man aufhört sich mit Freunden oder der Familie zu treffen und sich mehr und mehr isoliert um mit seinen Problemen alleine fertig zu werden.
  • Langandauernde Probleme - wie z.B. finanzielle Schwierigkeiten oder Armut oder die Pflege einer pflegebedürftigen Person, können das Risiko einer Depression erhöhen.
  • Isolation – ein Leben ohne soziale Kontakte, Familie und Freunde erhöht das Risiko für die meisten Menschen.
  • Krankheit – wenn eine Person an einer chronischen oder lebensbedrohlichen Krankheit erkrankt, wie z.B. einer Herzerkrankung, einer Autoimmunerkrankung oder Krebs, besteht ein erhöhtes Risiko eine Depression zu entwickeln.
  • Persönlichkeitsmerkmale – Manche Menschen mit einem geringen Selbswert oder einer starken selbstkritischen Neigung, könnten anfälliger für eine Depression sein. Persönlichkeitsmerkmale werden sowohl durch genetische Vererbung, als auch durch Bildung und die soziale Umgebung geformt.
  • Familiengeschichte – wenn einer der Verwandten ersten Grades an einer Depression leidet, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, selbst an einer Depression zu erkranken.
  • Bisherige persönliche Geschichte – wenn eine Person in der Vergangenheit bereits eine depressive Episode erlebt hat, ist das Risiko einer erneuten Episode erhöht. Je mehr Episoden eine Person in der Vergangenheit erlebt hat, umso größer ist das Risiko in der Zukunft erneut eine depressive Episode zu erleben.
  • Schwangerschaft, Geburt, Menstruation und Menopause – Frauen sind anfälliger für Depressionen als Männer und empirische Belege deuten daraufhin, dass dies auf Unterschiede im Hormonhaushalt zurückzuführen ist. Hormonelles Ungleichgewicht und Variabilität im Hormonhaushalt verursachen ein erhöhtes Risiko für Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen. Ein bekanntes Beispiel ist die postnatale Depression.
  • Alkohol und Drogenmissbrauch – Die Einnahme von Drogen erfolgt, um einen anderen Geisteszustand herzustellen und oft auch al seine Art Selbstmedikation. In bestimmten Kulturen sind depressive Männer stark anfällig für den Missbrauch von Alkohol. Der toxische Effekt von Alkohol kann in eine Depressionspirale führen.Auch der Konsum von Kannabis, der erfolgt um einen Entspannungszustand herzustellen, kann zu einer Depression führen, vor allem auch bei Teenagern.
  • Schlaf- und Wachrhythmus – wie bereits erwähnt kann eine Depression den Schlaf der Betroffenen in seiner Qualität beeinträchtigen und es kann zu Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit, ‚Hypersomnolence (zu viel schlafen) oder einem zu frühen Erwachen am morgen kommen. Gleichzeitig können ungesunde Schlafgewohnheiten, mit langen Perioden der Schlaflosigkeit, verursacht durch exzessives Arbeiten oder Freizeitaktivitäten, das Risiko an einer Depression zu erkranken erhöhen, da sie langfristig zu körperlicher Erschöpfung führen und den Körper aus dem Gleichgewicht bringen. Schlaf ist also essentiell für die physische Gesundheit und in zu vernachlässigen kann ungesunde Folgen haben. Ein weiteres Beispiel sind Schnarcher, bei denen in der Nacht die Atmung für kurze Perioden unterbrochen ist. Ohne sich später bewusst daran erinnern zu können, wachen sie dadurch immer wieder für kurze Zeit auf, was dazu führt dass sie einen unterbrochenen und wenig erholsamen Schlaf haben. Die Folgen sind Müdigkeit und Erschöpfung am darauffolgenden Tag und auf lange Sicht kann daraus auch eine Depression entstehen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Depression und Schlafstörungen häufig gemeinsam auftreten sich gegenseitig verschlimmern können.